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Was zur Hölle sind Faszien?

09.03.2016

Das Faszientraining ist in aller Munde und das aus gutem Grund. Ein fitter Körper besteht nämlich nicht nur aus durchtrainierter Muskulatur und guter Ausdauer, sondern auch aus gesunden Faszien. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich, wozu brauche ich Faszien und wie kann ich sie trainieren? Das erfährst du jetzt in unserem zweiten Teil der everfits-Trainingswissenschaften:

Was genau sind Faszien?

Ursprünglich verstand man bis vor einigen Jahren unter dem Begriff Faszien lediglich eine dünne weiße Haut, die jede Muskelfaser, jedes Muskelfaserbündel bis hin zum ganzen Muskel umhüllt. Diese Faszienhülle findet sich auch um unsere Organe. Sicher habt ihr schon einmal ein Stück Fleisch zubereitet, an dem sich noch eine weiße dünne Haut befand – das sind Faszien. Diese sind aber schwer zu kauen und werden daher meist entfernt.

Der Begriff Faszien wird jedoch seit einiger Zeit etwas weiter gefasst. Denn nicht nur die Haut um Muskeln, sondern auch Knorpel, Sehnen und Bänder bestehen aus dem gleichen Material. Lediglich die Zusammensetzung aus Kollagen- und Elastinfasern unterscheidet sich. Je nachdem, wo sie sich im Körper befinden und was für eine Aufgabe sie haben, ist der prozentuale Anteil der beiden Fasertypen im faszialen Gewebe unterschiedlich.

Interessant ist zum Beispiel, dass das Gewebe um die Blase sehr elastisch ist, da sich dieses ausdehnen und wieder zusammenziehen können muss. Dagegen sind die Achillessehne oder die Bandscheiben in der Wirbelsäule erheblich fester, da sie großen Zugkräften bzw. Druck standhalten müssen.

Was haben Faszien für eine Funktion?

Reibungslose Bewegung

Faszien halten unsere Muskulatur zusammen und gewährleisten uns eine reibungslose Bewegung. Sie ermöglichen es der Muskulatur, mit minimaler Reibung aufeinander zu gleiten und sich zueinander verschieben zu können. Je beweglicher man ist und je geschmeidiger die Faszien, desto weniger Energie wird bei Bewegung benötigt. Beugt man etwa sein Bein, so steht die Oberschenkelrückseite unter Spannung, während die Oberschenkelvorderseite gedehnt wird. Das erfordert weniger Anstrengung, wenn der Widerstand der Oberschenkelvorderseite geringer ist. Will man zum Beispiel lange Strecken wie einen Marathon laufen, können fitte Faszien über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Laufen optimieren und Bewegungen unterstützen

Weiter können Faszien Energie speichern und wieder freisetzen, was für Sportler, die ihre Leistung maximieren wollen, von großer Relevanz ist. Die Faszien fungieren wie sehr feste Gummibänder, die sich dehnen und blitzschnell wieder zusammenziehen können. Dieses Phänomen ist von enormer Wichtigkeit, da wir bei jedem Schritt, den wir gehen, automatisch Energie in der Achillessehne speichern und sie wieder freisetzen, was jeden Schritt enorm erleichtert. Doch da sich Faszien im gesamten Körper befinden, können sie durch ihr Potential, Energie zu speichern, nicht nur das Laufen energetisch optimieren, sondern auch alle anderen Bewegungen unterstützen.

Rückenschmerzen vorbeugen mit Faszientraining

Und auch die Rückenschmerzen, die viele von uns nach einem stressigen Arbeitstag haben, können von einer Verspannung im faszialen Gewebe kommen. In den Faszien sitzen unzählige Nervenendigungen, viel mehr als in anderen Organen, einschließlich Augen oder Ohren. Diese enge Verbindung zum Nervengewebe hat auch zur Folge, dass sich die Spannung der Faszien ändern kann, wenn wir uns im Stress befinden und genau das kann zu Rückenschmerzen führen.

Warum sollten wir auf den Zustand unserer Faszien achten?

Bewegen wir uns zu wenig oder immer im gleichen Bewegungsmuster ohne Abwechslung, tut das unseren Faszien nicht gut. Die Folge ist, dass die Fasern der Faszien verkleben und unbeweglicher werden. Unsere Beweglichkeit wird eingeschränkt, die Muskulatur arbeitet unter erschwerten Bedingungen und Verletzungen wie Bänderrisse werden begünstigt.

Doch abgesehen von funktionellen Einschränkungen schlägt sich ein schlechter Zustand der Faszien auch auf das Äußere nieder. Der Körper wirkt weniger straff, Falten und Cellulite werden begünstigt. Wollen wir das verhindern, sollten wir unsere Faszien in Schuss halten!

Wie kann man Faszien trainieren und was hat man davon?

Gesunde Faszien schützen uns also vor Verletzungen und machen unseren Körper leistungsfähiger und schöner. So weit, so gut. Doch wie sieht nun das Training aus, wenn man speziell die Faszien erreichen will?

Grundsätzlich lässt sich das Training der Faszien in vier Bereiche unterteilen:

1. Dehnen

Durch Dehnen erhöhen wir bekanntlich die Beweglichkeit unseres Körpers und senken die Grundspannung, die in jedem Muskel vorhanden ist. Doch nicht nur der Muskel, sondern auch das Fasziengewebe wird gedehnt und entspannt. Durch die enge Verbindung der Faszien zum Nervengewebe kann dies nicht nur körperlich, sondern auch geistig entspannend wirken und nachweislich Stress reduzieren.

2. Federn

Federnde Bewegungen wie Hüpfen oder auch Schwingen der Arme und Beine trainieren in den Faszien die Speicherfähigkeit von Energie. Dadurch werden die Faszien widerstandsfähiger und Verletzungen vorgebeugt.

3. Beleben

Massagen beleben das fasziale Gewebe. Die Faszien in unserem Körper reagieren positiv auf Druck und reagieren mit Flüssigkeitsaustausch, ähnlich wie ein Schwamm, der ausgepresst wird und sich wieder vollsaugt. Dabei werden zusammen mit der Lymphflüssigkeit auch Stoffwechselprodukte ausgewaschen, was den Regenerationsprozess des Körpers beschleunigt.

4. Spüren

Wir können die Wahrnehmung der Faszien auf unterschiedliche Art und Weise trainieren. Ob nun verschiedene Übungen, bei denen man das Gleichgewicht halten muss, Koordinative Übungen oder geringe Änderungen von Körperlage oder Bewegungsrichtung. Sie alle schärfen die Sinne und das Körperbewusstsein, das über die Faszien weitergeleitet wird.

Fazit

Faszien befinden sich überall in unserem Körper und sind miteinander vernetzt. Sind sie in einem schlechten Zustand, funktioniert der gesamte Bewegungsapparat des Menschen nicht mehr einwandfrei. Faszien und Psyche stehen in Wechselwirkung zueinander. Ganzheitliches Training, das auch scheinbar geringfügigere Aspekte wie Dehnen, Massagen oder Gleichgewichtsübungen umfasst, ist unabdingbar für den Gesundheitszustand der Faszien. Demnach ist unser Körper nicht nur fitter, sondern wir sehen auch fitter und straffer aus. Klingt gut, oder?


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